Viele von Euch kennen sicher Geschichten über Tiere, die aus Versehen vergorenen Kirchen oder Trauben gefressen haben und dann etwas beschwipst waren. Aber habt ihr schon mal ein Pferd gesehen, das high war?
Eine der (im Nachhinein) lustigsten Anekdoten aus meinem Leben mit Hyundai in den letzten 25 Jahren möchte ich euch nicht vorenthalten.
Mein Vater experimentierte zur Zeit unserer Pensionspferdehaltung mit verschiedenen Einstreuarten. Als Testboxen mussten natürlich die unserer Pferde herhalten. Hyundai, Bella, Sunny und unser Trakehnerwallach Filou standen zusammen in einem Laufstall, als mein Vater beschloss, Hanfstreu zu testen. Ich fragte ihn, ob das denn nicht gefährlich sei, wenn die Tiere es fressen. Er meinte, das würde schon nicht passieren und wenn, dann sei es nicht so schlimm, da der THC-Gehalt, der beim Hanf für die berauschende Wirkung sorgt, in dieser Einstreu sehr gering wäre.
Es dauerte nicht lange, da stand unsere damalige Bereiterin vor der Tür und meinte, sie hätte Hyundai aus dem Stall holen wollen, doch das Pferd würde sehr seltsam auf sie wirken. Wir sollten mal schauen, ob sie vielleicht eine Kolik hat.
Also gingen mein Vater und ich nach draußen. Hyundai stand im Laufstall und sah uns mit hängendem Kopf merkwürdig an. Es wirkte, als würde sie durch uns durchschauen. Außerdem schwankte ihr Körper irgendwie. Ihre Vorderbeine hatte sie wie ein Fohlen zur Stütze breit abgestellt. Soweit ich mich erinnere, war sie auch leicht geschwitzt. Der Kommentar meines Vaters lautete: “Die ist high. Hat zu viel von der Einstreu gefressen.”
So viel zum Thema “die fressen das nicht”. Das ist irgendwie typisch für Hyundai. Sie frisst nämlich fast alles, soweit es keine Medizin ist. Damals, mit fünfzehn oder sechzehn Jahren, habe ich mich schrecklich darüber aufgeregt, heute lache ich darüber. Sie hat es schließlich gut überstanden.
Nur von dem Hanfeinstreu war danach nichts mehr zu sehen und zu hören…