Als ich heute Morgen um 6 Uhr wach wurde, aus dem Fenster blickte und einen herrlichen Sonnenaufgang mit rötlichen Färbungen am Himmel und ein paar Wolken sah, musste ich sofort aufstehen.
Es gibt für mich einfach nichts schöneres, als im Sonnenaufgang mit meinen Hunden in den rheinhessischen Feldern und Weinbergen spazieren zu gehen. Im Badezimmer hörte ich draußen plötzlich die Krähen rufen und fragte mich: Ist denn schon Herbst? Aber das kann ja nicht sein, zumal heute der 1. August ist und das ist sozusagen mitten im Sommer! Eigentlich. Denn erst gestern war in unserer Tageszeitung zu lesen, dass aufgrund der aktuellen Wetterlage die Weinlese in diesem Jahr am 6. August (!) beginnt.
Da ich im Feld ein paar Fotos machen wollte, musste ich mich etwas beeilen und fuhr mit Cäsar und Paul auf der Rückbank raus in die Gemarkung. Schon auf dem Weg, der mich an unseren ehemaligen Pferdekoppeln vorbeiführte, strahlte mir die Sonne entgegen.
Nach der nächsten Kreuzung sah ich zwei junge Rehe auf einem Stoppelfeld spielen. Ich fuhr langsam heran und beobachtete sie. Vor ein paar Wochen sah ich beim Joggen ein Reh mit Zwillingen und ich fragte mich, ob das die Beiden waren, die sich von ihrer Mutter abgenabelt hatten. Sie wirkten bei aller Verspieltheit nämlich auch ein wenig verunsichert, so als würden Sie jemanden suchen. Ich konnte sogar ein paar Fotos der Beiden in großer Entfernung machen, wie sie durch die Straheln der aufgehenden Sonne laufen.
Als ich langsam weiterfuhr sah ich den Beweis dafür, dass in Rheinhessen definitiv der Herbst schon Einzug nimmt: Einen Vogelschreckschussapparat! Die Dinger begleiten mich seit meiner frühesten Kindheit im Herbst. Meine Großtante hatte einen Weinberg, neben dem jedes Jahr so ein Ding stand. Während der Traubenlese, die damals noch mehr oder weniger ganz romatisch von Hand vollzogen wurde, schaltete mein Vater dieses Teil immer manuell aus. Das gab das regelmäßig Ärger mit dem Wingertsschützen, der täglich mehrfach zur Kontrolle der Schussapparate durch die Weinberge (wir sagen Wingert) fuhr. Im Moment sind sie noch ausgeschaltet, aber ich denke spätestens in zwei Wochen werden sie uns pünktlich ab 6 Uhr durch den Tag begleiten. Wir hören das Knallen ja schon lange nicht mehr, aber wenn Besuch aus einem Nicht-Weinbaugebiet kommt, dann wird man sofort darauf angesprochen 😉
In der nähe eines ehemaligen Ackers von uns ließ ich dann die Hunde raus und lief mit ihnen. dabei fiel mir auf, dass wir zur Zeit viele Bussarde im Feld haben, die auf Jagd sind. Auch weitere Rehe liefen in einiger Entfernung über die Felder. Da es offenbar weiter oben regnete, aber das Wasser irgendwo zwischen Himmel und Erde verdunstete, bekam ich ein paar kleine Wassertropfen ab und sogar ein Regenbogen war zu sehen.
Mit diesen Eindrücken meines herbstlichen Sommermorgens wünsche ich euch einen schönen Tag! 🙂